Donnerstag, 30. April 2015

Gesprächsbedarf

Nach der Aktion beim Schrauber gestern habe ich dann versucht, den TÜV-Menschen ans Telefon zu bekommen. Mann, war ich brastig. Hat eine Weile gedauert, aber ich habe dann den Herrn –nennen wir ihn der Einfachheit halber Franz–Xaver Hintertupfinger– tatsächlich ausfindig gemacht.

Die Version, die mir nun der gute Franz–Xaver Hintertupfinger erzählt hat, klang völlig anders als jene des Schraubers. Die erste Aussage war, dass er das mit den Kofferträgern nie gesagt hätte. Die wären schließlich nicht eintragungspfichtig. Was er allerdings gesagt hätte, war, dass mein Auspuff deutlich zu laut wäre. Gut, dessen war ich mir schon irgendwie bewusst. Das Gelbschen ist nicht das leiseste seiner Art. Also hat er dem Schrauber mitgeteilt, dass er an dieser Stelle die TÜV Prüfung abbricht und das Problem behoben werden soll. Er würde den Auftrag stornieren, damit mir keine unnötigen Kosten entstehen. Weswegen es ja auch kein Protokoll darüber gibt. Nach dem Beheben würde er gerne ein zweites Mal erscheinen und dann auch das Protokoll erstellen.

Wir haben uns dann geeinigt, dass ich selber vorbeikomme und er noch einmal in meiner Gegenwart misst. Vor Ort. Beim TÜV. Unter den Vorgaben, denen so eine Messung unterliegt. Nach diesem Telefonat war ich erst einmal „ein wenig“ geschockt. Das klingt nun völlig anders. Also habe ich dann im Anschluß daran bei dem einzigen BMW Schrauber hier in der Gegend angerufen und einen ganz kurzfristeigen Termin zugesagt bekommen. Danach also rein ins Leder, auf Gelbschen und ab zum TÜV-Süd. Franz–Xaver Hintertupfinger erwartete mich auch schon grinsend auf dem Hof mit den Worten „Ich habe Sie kommen hören.“ Ja, schön. Nett. Danke. Und nun? Nun wurde im TÜV Messstand gemessen. Mit exaktem Abstand und geeichtem Gerät.

Fazit:
Die Geräuschgrenzwerte beim Gelbschen sind zu hoch. Punkt. Das Standgeräusch (halbe Nenndrehzahl – 3.200/min) darf laut Papieren bei 88 dB liegen und liegt tatsächlich bei 95 (!!) dB. Als Toleranzgrenze für Überprüfungen in Verkehrskontrollen durch die Polizei darf der in den Papieren eingetragene Wert um bis zu 5 dB überschritten werden. Und selbst da liege ich drüber. Wenn mich nun also die Polizei damit erwischt, bin ich u.U mein Möp erst einmal los.

Ich habe die Messergebnisse selber gesehen und verstehe, warum der Herr Hintertupfinger die Plakette verweigert hat. Muss mir trotzdem nicht gefallen. Wir haben uns dahingehend verständigt, dass ich mich darum kümmere, einen neuen Auspuff zu bekommen. Weswegen mich dann der nächste Weg ja direkt zum BMW-Schrauber führte. Die haben sich das ganze vor Ort noch einmal angeschaut.

Ja, ich besitze einen dB-Eater. Und ja, es ist der originale, NICHT veränderte oder gar manipulierte. Somit ist es ein Problem des Auspuff-Endtopfes. Sie gehen davon aus, dass es wohl das Dämmmaterial innen ist. Respektive, das nicht mehr vorhandene. Also wurde nun ein Zubehör-Auspuff bestellt. Kein Originaler, den hätte ich einfach nicht zahlen können. Der bestellte kostet mich nun inkl. des Einbaus etwa 1/3 des Preises.

Zusätzlich haben die beiden netten Herren der BMW Niederlassung festgestellt, das der in den Papieren eingetragene Auspuff nicht der ist, der sich tatsächlich am Gelbschen befindet. Warum da ein anderer eingetragen ist, weiß ich nicht. Vielleicht hat das der erste Besitzer gemacht. Ich habe es jedenfalls aus 2.Hand erworben. Und da war der aktuelle Auspuff dran.

Alles in allem sind es nun ~ 450 € ungeplante Zusatzkosten. Plus die schon durchgeführte Inspektion beim Schrauber, sowie die dann noch anfallenden TÜV Kosten.

Dafür habe ich gestern etliche meiner schwer für den Urlaub erarbeiteten Überstunden opfern müssen und ungeplante 92 km zusätzlich verfahren. Ok, ist auch Übung. Ich war trotzdem müde hinterher. Einfach eine Scheißbelastende Situation.

Mit dem Schrauber habe ich noch nicht gesprochen. Dafür hatte und habe ich einfach keine Nerven derzeit. Aber das werde ich nachholen, sobald der Auspuff repariert ist. Nächste Woche - oder so.



5 Kommentare:

  1. Da sollstest Du vorher noch einen Badriantee nehmen, bevor Du mit dem Schrauber sprichst. Denn das ist nun wirklich ein starkes Stück. Eigentlich unglaublich. Und mit dem Vorbesitzer solltest Du auch in einer ruhigen Minute mal ein Wort wechseln.

    AntwortenLöschen
  2. Der zweite Vorbesitzer ist ironischerweise der Schrauber. Den ersten kenne ich nicht.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ah, verstehe... Deshalb wollte er auch gerne seinen "guten" TÜVer haben! So wird ein Schuh daraus.

      Löschen
  3. ahhh, der Schrauber ist der Vorbesitzer. Schrauber schrauben gerne ... ;-)

    AntwortenLöschen
  4. Na, da müssen wir aber dem TÜV Männchen Abbitte leisten... da warst Du tatsächlich nach deutschen Regeln zu laut unterwegs und hast Glück gehabt, dass man Dich bisher nicht heraus gewunken hat. Am besten holst Du Dir einen Teil (wenn nicht alles) vom Schrauber zurück und haust ihm (symbolisch) mit der Tüte eins drüber...

    AntwortenLöschen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.